Uhren sammeln macht unglücklich.

Wollen Sie ein Hobby, das Sie glücklich macht? Ausgeglichen, ruhig, zufrieden? Das im besten Fall auch von Ihrer Familie akzeptiert wird, von Ihrer Frau unterstützt und Ihren neuzehnjährigen Sohn zum Mitmachen animiert? Dann machen Sie bitte eins nicht: Uhren sammeln.

Spielen Sie doch Tennis oder Golf (ach nein, Golf lassen wir weg, die Golfer wissen warum) wenn Sie Erfolgserlebnisse haben möchten. Sammeln Sie Bierdeckel oder Kronkorken, da ist das Vereinsheim meist in der Nähe (die Kneipe um die Ecke).

3RLX2Uhren sammeln macht unglücklich. Sie lernen zwar andere Menschen kennen, aber die sind meist noch unglücklicher als Sie selbst. Beispiel gefällig? Als Uhrenunbeleckter (so heißen die Normalos) zieht man morgens an was man möchte (oder Arbeitgeber oder Ehefrau vorgeben). Als Sammler suchen Sie die Klamotten passend zur Uhr aus, zum Style und vor allem zur Farbe des Lederbandes. Wissen Sie eigentlich, was handgemachte Schuhe in hellbraunem Krokoleder kosten, nur weil Sie sich dieses tolle Handmade-Armband für die PAM haben anfertigen lassen. Schuhe, Gürtel, Uhrenarmband – das kleine Dreigestirn des guten Sammler-Geschmacks.

Und dann haben Sie die Socken, das Hemd nebst Krawatte und die Wagenfarbe noch nicht berücksichtigt. Frauen stehen morgens vor dem Kleiderschrank, Uhrensammler wechseln ein Dutzend mal das Strap an der Omega, bis es mit dem Crème-Ton des Zahnschmelzes korrespondiert. Ich kenne Sammler, die suchen sich die Ehefrau nach dem Jahrgang aus. Und zwar dem ihrer Lieblings Vintage-Heuer Monaco.

Wer so drauf ist, der muss die Dame an seiner Seite sowieso mehr als einmal wechseln – aber die Monaco bleibt! Und Sie glauben wirklich, das hier macht mir Spaß?

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