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Eine Moon-Watch aus dem Schaumburger Land

Wer Moonwatch sagt, der meint Omega Speedmaster – und liegt damit zu 99% richtig. Dabei ist gar kein Mond drauf, auf der klassischen Speedy. Aber es ist ja auch kein Hund im Hundekuchen…hoffentlich.

Der Mond, den ich heute zeige, der ist genau zwischen Bielefeld (ja, das gibt’s wirklich) und Hannover aufgegangen, im schönen Schaumburger Land. Fürs Navi: In Rintel aufm Kirchplatz. Und was für ein Mond: Das halbe Zifferblatt ist voll davon – und leuchten kann der auch. Wer also nachts seine Mondsucht ausleben möchte, der hat mit der „MooN Meteorit“ die Uhr fürs Leben gefunden.

 

De Prinz kütt!

Seit dem Jahr 1998 basteln die Schaumburger Kleinstauflagen in Sachen Uhren. Und was da nachher ums Handgelenk gelegt wird, das kann wirklich begeistern. Weil es eben nicht Mainstream ist, weil da noch so richtig manufakturiert wird. Stückzahlen sind kein Maßstab, was zählt sind Qualität und Design. Und vielleicht noch ein wenig, dass ein waschechter Prinz zu Schaumburg-Lippe zum Gesellschafter-Kreis gehört.

Adel verpflichtet und macht neugierig. Und so musste endlich einmal eine Schaumburg Watch in meinen Besitz. Die Wahl fiel auf die hier gezeigte MooN mit deren nackten Zahlen ich Sie jetzt beeindrucken möchte:

Der Mond ist aufgegangen

Wenn auch sonst nur als kleine Komplikation auf dem Zifferblatt sichtbar, so verdient der Erdtrabant bei dieser Uhr zu Recht den Namen „Vollmond“. Ziel war es, eine möglichst realistische Mondphasenanzeige mit möglichst exakter Funktionsweise in eine Armbanduhr zu integrieren. Die fotorealistische Darstellung der MooN ist mit 13,4 mm die wohl weltgrößte Mondphasenanzeige in einer Automatikuhr. Dabei bewegt sich nicht die Darstellung des Mondes selbst, sondern eine Erdschatten-Simulation. So bleibt der Mond wie in einer sternenklaren Nacht auch auf dem Ziffernblatt bei Neumond sichtbar. Bei Vollmond strahlt der kleine Mond auf der Uhr dank Superluminova Leuchtmasse.

Angeboten wird die rechts- oder linkslaufender Mondphase für die Nord- bzw. Südhalbkugel der Erde. Der Korrekturdrücker bei 8 Uhr ermöglicht eine exakte Drehung des Erdschattens über dem Mond, so dass der Vollmond beispielsweise genau auf 10:05 abends eingestellt werden kann.

 

Einschub unnützes Besserwissen: Während auf der Nordhalbkugel der „Mann im Mond“ sichtbar ist, so zeigt sich auf der Südhalbkugel der „Hase im Mond“. Klugscheißmodus Ende.

Das Meteoritenzifferblatt der MooN besteht aus Bruchstücken von Asteroiden und stammt aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Wie sie nach Schaumburg gelangten entzieht sich meiner Kenntnis.

Doch die Struktur und die dadurch produzierte Einmaligkeit fasziniert bei drei, genauso wie bei dreißig Zentimeter Abstand des Auges. Das Sternchen-Zeigerdatum und das völlig eigenständige Zeigerspiel trägt sein übriges zur Faszination der Uhr bei. Nix aus dem Baukasten der Massenzulieferer, sondern schön mal die eigenen Ideen aufs (Ziffer)Blatt gebracht. So liebe ich es. Für Puristen ist das bestimmt etwas zu viel „1001 Nacht“ – aber nur wer polarisiert findet echte Freunde.

Stellt sich die Frage nach genau diesem Freundeskreis für die besondere Moonwatch. Wer braucht eine solch überdimensionierte Mondphase? Kurzsichtige Wehrwölfe, Wildschweinjäger im dunklen Tann, terminbewusste Schlafwandler?

Die Antwort lautet: Niemand.

Aber welche Komplikation wird schon wirklich gebraucht? Diese Uhr sieht einfach gut aus, fasziniert durch das Blatt und die einmalige Technik. Punkt. Es wurden schon rund 5.000,- Euro für wesentlich weniger ausgegeben. Auch wenn, wie hier, ein modifiziertes ETA drinsteckt. Die MooN ist ein Eyecatcher, die konsequent wie keine andere Uhr das Thema Mondphase umsetzt. Zum Preis einer Speedmaster – aber in Kleinstauflage aus deutschen Landen. Und so was mögen wir Sammler doch – oder?

Und so lasst uns unser schütteres HAIR schütteln und singen: „When the mooooooooon is in the seventh house…“

 

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