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Uhren versenden, wie und mit wem?

Nicht jedes „versicherte“ Paket garantiert Ihnen Ersatz im Schadens- oder Verlustfall. Nicht jede Versandart eignet sich für wertvolle Uhren. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie mehr über den sicheren Weg Ihrer Uhr von A nach B.

Kaum haben wir Weihnachten hinter uns gebracht, wirft der Alltag die immer gleichen Fragen auf. Wirkt die Panerai an meinem 16 Zentimeter-Handgelenk nicht doch etwas zu wuchtig? Birgt die Weißgold-Rolex nicht doch eine gewisse Verwechslungsgefahr mit dem schnöden Edelstahl-Modell? Behalten, verkaufen, tauschen?
Und schon werden einschlägige Foren und Online-Auktionshäuser bemüht, um sich des wertvollen Zeitmessers zu entledigen. Wie genau und zu welchem Preis, das möchte ich an dieser Stelle in meinem kleinen Uhrenblog einfach einmal außen vorlassen.

Hier sei die Frage erörtert, wie  der wertvolle Ticker von einem Ort zum anderen kommt. Wie wechselt er zuverlässig den Besitzer, wenn nicht bei Nacht und Nebel auf einem dunklen Parkplatz an der Bundesautobahn? Da bleibt meist nur der Paket-Versand des Vertrauens. Doch wem soll ich genau dieses schenken? Welcher reitende Bote überbringt die wertvolle Fracht zuverlässig und dazu noch in ordnungsgemäßem Zustand?
Hier ein kleiner Erfahrungsbericht meinerseits.

Da hätten wir erst einmal die (gute) alte Bundespost, neudeutsch DHL genannt. Und da hätten wir auch erst einmal das was wir garantiert nicht tun: wir stecken keine Uhr in ein Päckchen. Sprich, niemals einen wertvollen Gegenstand ohne Sendungsnachweis verschicken. Den gibt’s erst ab Paket, Kosten beginnend bei 6,99 Euro in der Filiale, günstiger (ab 4,99) bei der Online-Frankierung.
http://www.dhl.de/de/paket/preise/preise-national.html

Haftung bis 500,- Euro bei Verlust oder Beschädigung. Mit der so genannten Trackingnummer ist die Sendung online nachzuverfolgen.  Und jetzt wird es kompliziert: Gegen Aufpreis kann die Versicherungssumme auf 2.500 €, beziehungsweise 25.000 € erhöht werden. Sie sollten sich jedoch vor ab sehr genau die jeweiligen Versicherungsbedingungen durchlesen, da einiges im Transport von der Versicherung ausgeschlossen wird. Und dazu gehören auch wertvolle Uhren.

Schauen Sie mal in die AGB der DHL, da finden Sie Folgendes:

„Die nachfolgend aufgeführten Wertpapiere und anderen Wertgegenstände (Valoren Klasse II) sind nur bis zu einem tatsächlichen Wert von 500 EUR pro DHL Paket bzw. pro DHL Express Sendung zulässig: …Uhren…“

Egal wie hoch Sie das Paket versichern, hat die Uhr einen höheren Wert als 500,- Euro, bekommen Sie NICHTS erstattet, denn der Versand ist laut AGBs verboten und damit nicht versichert.

Natürlich gibt’s neben DHL, UPS und Hermes (nein, nicht der Modemacher), noch einige andere, die mittels Filialnetz Pakete in alle Welt verschicken. Ich persönlich bin beim Versenden von Uhren mit einem Wert über 1.000 Euro ein großer Fan der so genannten Werttransporte. Diese Unternehmen haben sich auf dem Transport (nomen est omen) wertvoller Ware spezialisiert, holen das Paket bei einer Wunschadresse ab und überreichen es auch persönlich dem Empfänger. Gegen Aufpreis kann man die Abholung und die Anlieferung in einem engen Zeitfenster terminieren.
Durchschnittlich kostet der Wertversand einer Uhr (sagen wir mal in der 5.000,- Euro Klasse, voll versichert, innerhalb eines Tages, knapp unter 30,- Euro.
Gute Erfahrungen habe ich mit Galle-Wertransporte gemacht – http://www.gallewerttransporte.de

In den Verpackungsgrössen ist man beim Werttransport meist flexibler und das Paket ist in der Regel am nächsten Tag beim glücklichen Empfänger. Wer häufiger versenden, der bekommt einen kleinen Vorrat an sogenannten „Safebags“, also versiegelbaren Sicherheitstüten in denen die Uhr transportiert wird und die garantiert, dass niemand unbefugt im Paket stöbert.

Bei allen Wertversendern können Sie online den Transportauftrag buchen und meist direkt mit Paypal bezahlen. Ich selbst habe bereits Hunderte Uhren so versendet. Und egal welche Preisklasse, eine Uhr sollte Ihnen immer diese 20-30 Euro wert sein.

Noch ein paar Worte zur Verpackung
In dem Moment, in dem Sie die erste hochwertige Uhr gut und sicher versenden wollen werden Sie merken, dass es an den richtigen Verpackungsmaterialien fehlt. Na gut, ein Karton ist schnell gefunden, meist zu groß oder zu kein. Zerknüllte Zeitung dazu, fertig. Nicht nur, dass diese Art des Versandes eine enorme Gefahr der Beschädigung birgt, es macht den Empfänger auch ziemlich stinkig. Er hat vielleicht eine paar tausend Euro für Ihre gebrauchte Uhr ausgegeben, die er seit Jahren sucht. Und nun kommt eine ehemalige Weinkiste an, gefüllt mit Schweinebauch-Altpapier und allseits vermackter Uhrenbox.

Ein ordentlicher und stabiler Karton ist für wenig Geld im Netz oder der Postfiliale zu erwerben. Vorsorglich sammeln Sie schon jetzt ein paar Meter Luftpolsterfolie oder Füllstoff. Packband und ein leserliches Versandetikett tun ein Übriges zur Freude des Empfängers (und des Versenders).

Ein keiner Trick: Tun Sie auch in die Uhrenbox selbst ein wenig Dämmung rein, damit die Uhr nicht an den Deckel schlägt. Kontrollieren Sie anschließend alles per Rüttelprobe. Sie hören nix? Es fällt im Paket nichts hin und her? Gut gemacht!
So vorbereitet werden Sie bestimmt einen Abnehmer für Ihre drei Tage alte Rolex Sub in Weißgold finden…für knapp 5 k. Wenn nicht, sprechen Sie mich doch einfach mal an.

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