Mays Rahmati: „Echte Handarbeit ist in Deutschland eine Herausforderung.“

 

Handgemachte und maßgefertigte Uhrenarmbänder sind für viel Liebhaber hochwertiger Zeitmesser ein großes Thema. Jede Online-Recherche diesbezüglich führt nach wenigen Klicks zu „Mays-Berlin“, die seit Jahren nicht nur anspruchsvolle Paneristi mit „custom made“ Vintagestraps versorgen. Ich selbst habe mehr als eine Uhr mit den Berliner Unikaten bekleidet. Grund genug, Mays und Anna, Gründer/in und kreative Köpfe der Manufaktur mit meinen Fragen ans Leder zu gehen. Im Interview reden wir über „echte“ Handarbeit, überteuerte „Originalbänder“ und was eine studierte Restauratorin mit Newman zu tun hat.

Zu Ihrer Person

Name: Mays Rahmati

Unternehmen: Mays-Berlin

Position: Geschäftsführer / Mitgründer

Im Unternehmen seit: Anfang an – 2010

Beruflicher Werdegang

Nach dem Abitur habe ich 2006 in Deutschland und England Business Management mit dem Schwerpunkt Enterpreneurship studiert. Während meiner Abschlussarbeit habe ich mir meine erste wertige Uhr gekauft und konnte kein passendes Lederarmband finden, welches mir von der Qualität und der Haptik zugesagt hat. Meine Partnerin und Mitgründerin ist studierte Restauratorin und konnte mir meinen Wunsch nach einem individuellen und hochwertigem Lederarmband mit ihrem Know-How und ihrer handwerklichen Erfahrung erfüllen.  Voller Stolz zeigte ich dieses Band in einem deutschen Uhrforum und so nahmen die Dinge ihren Lauf.

Ein paar Eckdaten zum Unternehme

Der Gedanke ein handwerkliches Unternehmen in Deutschland zu gründen und in kompletter Handarbeit in Deutschland zu produzieren stellte uns schon von Beginn an vor großen Herausforderungen. Wir wollten echte Handarbeit für den Uhrenliebhaber anbieten und dabei auf seine individuellen Wünsche eingehen können. Angesichts des hohen Kostendrucks in Deutschland ist eine solch zeitintensive Atelier- und Manufakturarbeit natürlich eine große betriebswirtschaftliche Herausforderung. Eine faire Preisgestaltung unserer Produkte ist für uns sehr wichtig und steht neben höchster Qualität und Individualität an oberster Stelle für uns.

Wir bieten in naher Zukunft allen Kunden die Möglichkeit uns in Berlin zu besuchen und sich unsere Produkte live anzuschauen. Bis zu diesem Jahr haben wir ausschließlich über unseren Onlineshop unsere Waren vertrieben. Wir möchten mit dem Schritt einen Showroom in Berlin zu haben unseren Kunden auch klar zeigen, dass wir wirklich in Handarbeit hier in Deutschland produzieren.

In Zukunft wird Mays-Berlin auch Taschen und weitere uhrenbezogene Waren, wie etwa Reiseetuis für Uhren, sowie spezielle Armbänder für bestimmte Uhrendesigns anbieten wie etwa spezielle Bänder für Fliegeruhren. Zusätzlich werden wir unsere Gürtel- und Schmuckkollektion vorantreiben und hoffen diese bereits zeitnah präsentieren zu können.

Und nun zu den Fragen

Was begeistert Sie an Uhren: Das Innere oder das Äußere?

Eine mechanische Uhr hat für mich immer einen hohen Reiz, dabei faszinieren mich ebenso robuste, „einfache“ Werke wie etwa ein Unitas wie auch wirklich komplexe Erfindungen wie etwa der Tourbillion von Breguet. Die Idee dahinter macht für mich den Reiz aus. Dabei kann der Grundgedanke sehr unterschiedlich sein. Das Äußere der Uhr muss aber immer ebenfalls „passen“ – so haben wir sehr einfache und schlichte Zeitmesser in der Sammlung wie z.B. eine Omega Geneve aus den 60ern oder eine klassische Submariner, aber eben auch etwas „andere“ Zeitmesser wie etwa eine Breitling Superavenger.

Grande Complication oder geniale Schlichtheit?

Das kommt ganz auf die Uhr an. Bei einer Panerai gerne die schlichte 3-Zeiger Uhr, aber bei einer IWC, Lange oder Patek darf es auch gerne ein schöner ewiger Kalender sein.

Ihre erste wirklich „wertige“ Uhr war eine…?

Breitling Super Avenger mit schwarzem Blatt und Strichindexen.

Wie viele verschiedene Uhren tragen Sie regelmäßig?

Ich denke ich komme im Schnitt auf 5 Uhren, die ich im Wechsel trage. Meistens ersetze ich eine der Uhren monatelang durch eine andere und tausche so immer wieder die 5 Uhren aus.

Ihr absoluter Favorit?

Ich habe keinen absoluten Favoriten – „Viele Mütter haben schöne Töchter!“

Welche Aussage trifft auf Sie zu:

  • Ich wähle die Uhr dem Anlass entsprechend
  • Ich wähle die Uhr der Kleidung entsprechend
  • Ich wähle die Kleidung der Uhr entsprechend
  • Ich wähle die Uhr meiner Gemütslage entsprechend, unabhängig von weiteren Faktoren

Fünf Klassiker, die ein Uhrenverrückter in der Schublade haben sollte.

  1. Panerai 372
  2. Omega Speedmaster
  3. Rolex Submariner
  4. IWC Portugisier – Perpertual Calendar
  5. Patek Philippe Nautilus mit hellem Blatt

Besitzen Sie eine „billige Urlaubsuhr“? Wenn ja, welche?

Ja, eine Steinhart Fliegeruhr 47 mm und aus Bronze. Die nehme ich gerne mit in den Urlaub, aber trage sie oft auch in Berlin. Ich bin sehr zufrieden mit dem Preis- /Leistungsverhältnis dieser Uhr. Wahrscheinlich hat sie das beste Preis- / Leistungsverhältnis aller Uhren, die ich je gekauft habe.

Welche Ihrer privaten Uhren würden Sie im Falle eines Verlustes am meisten vermissen?

Aus Erfahrung kann ich diese Frage genau beantworten. Ich kaufte mir vor einigen Jahren eine Panerai 305. Diese habe ich irgendwann im Zuge eines Tauschgeschäfts weggegeben. Bereits am Tag darauf wollte ich sie unbedingt wiederhaben – es kam wie es kommen musste und ich kaufte die Uhr erneut. Ein bisschen Lehrgeld bezahlt, aber deshalb kann ich diese Frage mit Sicherheit beantworten – Panerai 305!

Sie tragen Ihre Uhr am liebsten an: Edlem Krokodil oder stylischem Vintageband?

Das kann man so nicht direkt beantworten. Es kommt immer auf die persönliche Laune und dem Anlass an, wozu ich die Uhr tragen möchte. Wir versuchen unsere Produkte qualitativ ans Limit zu treiben, sodass ich alle Arten von Straps sehr gerne trage, weil ich die Arbeit die dahinter steckt schätzen kann. Müsste ich mich entscheiden wäre es wohl eher die Vintage-Fraktion!

Bei welchen Gelegenheiten verzichten Sie auf eine Uhr am Handgelenk?

Wenn ich in der Werkstatt viel zu tun habe, wandert die Uhr auch gerne mal in die Schublade. In Fußballstadien gehe ich generell ohne Uhr.

Smart Watch: Ja / nein / heimlich / nicht mehr ?

Ich denke wir sind vernetzt genug. Für mich darf es gerne die klassische Uhr sein, aber ich habe schon einige schöne Modelle gesehen und kann den Reiz dieser Uhren auch durchaus nachvollziehen – Jeder wie er es mag!

Welches Interesse war zuerst da: an der Uhr oder am Band?

Erst die Uhr und kurz danach das Band.

Benchmarken Sie bitte folgende Preisregionen für Uhren mit ihrer Obergrenze:

  • Preiswerte Uhr – bis 600 €
  • Mittelpreisige Uhr – bis 2000 €
  • Teure Uhr bis – bis 10.000 €
  • Luxussegment – ab 10.000 €

Uhrenbänder gibt’s wie Sand am Meer. Muss es da unbedingt noch ein weiteres Label wie Mays-Berlin geben?

Diese Frage hat uns letztendlich der Markt selbst beantwortet. Bevor meine Partnerin mir besagtes erstes Lederarmband fertigte habe ich in Berlin und im Internet lange gesucht und leider nichts gefunden, was mir so recht gefallen wollte. Entweder ich bekam industriell gefertigte Bänder angeboten oder eben minderwertige Produkte aus Asien/Indien etc. Bis heute bieten wir ein komplett eigenständiges Portfolio an, viele unserer Produkte erkennen „geübte“ auf Anhieb. Unsere eigene Handschrift ist immer erkennbar.

Wir sind eine kleine Ledermanufaktur und konnten schon sehr viele Uhrenträger mit Produkten von uns glücklich machen. Mays-Berlin steht für höchste Qualität und individuelle Produkte auf Maß. Das macht jedes Produkt zu einem Unikat und etwas ganz besonderem. Wir versuchen jeden Kundenwunsch umzusetzen und es gibt kaum Wünsche, die wir nicht erfüllen können. Im Bereich der Uhrenarmbänder fertigen wir jedes Produkt auf Maß für den Kunden an und berücksichtigen auch Sonderwünsche, sodass man am Ende „ein Stück Individualität und echte Handarbeit aus Berlin erhält!“.

Wenn Sie ein nicht uhrenaffiner Freund fragt, wie viel er denn mindestens für ein gutes Lederband ausgeben muss, dann sagen Sie?

Ich würde ihn ein paar Fragen stellen und ihm dann ein Band empfehlen. Eine pauschale Angabe ist hier sehr schwierig. Unsere günstigsten Uhrenarmbänder aus unserer „Basic Collection“ liegen bei nur 129 Euro. Für diesen Preis bieten wir ein komplett handgefertigtes Produkt mit höchster Verarbeitungs- und Materialqualität an. Bis heute kann kein deutscher Armbandhersteller ein Produkt dieser Art zu diesem Preis anbieten.

Welches Handwerk steckt genau hinter dem „Bändermachen“? Können Sie die Arbeitsschritte kurz aufzählen?

Mays-Berlin bietet mehr als nur Uhrenarmbänder an. Wir verstehen uns als kleine „Leder-Manufaktur“. Für das Herstellen eines Uhrenarmbandes braucht man hauptsächlich viel Erfahrung im Umgang mit Leder. Erlenen kann man das Handwerk direkt nicht, aber der Beruf des „Täschners“ und „Sattlers“ bieten eine handwerkliche Grundlage.

Jedes Strap beginnt erst einmal mit der Lederhaut aus der ein Streifen für das Armband geschnitten wird. Danach werden passende Stücke für das Maß des Kunden herausgeschnitten. Eventuell müssen die Anstöße ausgeschärft werden, damit das spätere Band an die Uhr passt oder das Leder muss vor dem Zusammenkleben noch unterfüttert werden, dass das Band auch eine ausreichende Stärke bekommt. Die Keeper werden immer speziell für das Band zugeschnitten, da die Lederhäute auch Schwankungen in der Stärke haben können und das Band im Keeper nicht schlackern soll.

Wenn alles vorbereitet ist, kann der Strap-Rohling zusammengeklebt werden, wobei wir nur wenig Kleber verwenden damit das Band atmungsaktiv bleibt und nicht nach Kleber riecht. Auch die Spitzen der Bänder werden individuell auf die Breite der Bänder angepasst und ins Band geschnitten. Wir verwenden keine Schlageisen dafür, da immer Ecken an den Kanten bleiben und keine einheitlich geschwungene Kante entsteht. Daher werden vor dem Lochen der Bänder auch immer die Kanten gebrochen und plangearbeitet. So kann man dann auch eine gerade Naht ins Leder stehen, ohne dass man durch eine ungerade Kante Schlenker in der Naht hat. Damit die Naht nicht schmutzig wird, wird das Vintagen der Straps vor dem Nähen erledigt. Wobei teilweise mehrfach Wachse oder Öle aufgetragen werden müssen, die dann partiell wieder abgenommen werden müssen bis man einen schönen einheitlichen Used- Look erhält.

Wenn die Bänder dann vernäht sind, wird geschaut, ob das Band gut durch die Schließe passt, ansonsten wird die Kante nochmal beigearbeitet und aufpoliert. Die Schließenausschnitte werden ins Band geschnitten, die Löcher individuell für die Kunden in die Bänder gestanzt, der lose Keeper angepasst, Tubes und Schließen montiert, das Logo eingebrannt und abschließend nochmal kontrolliert ob alle Markierungen für die Naht entfernt wurden und das Band richtig und gut gefertigt wurde.

Erlernt oder Autodidakt?

Die Verantwortung für die Herstellung der Produkte trägt Anna. Sie ist studierte Restauratorin für historisches und archäologisches Kulturgut. Als Grundlage für das Studium sind lange Vorpraktika im Bereich der Restaurierung nötig. Dieses Vorpraktikum hat Anna beim Möbelrestaurator absolviert, wo sie handwerkliche Erfahrung mit alten natürlichen Materialien wie Holz und Leder gesammelt hat. Ihre handwerklichen Fähigkeiten hat Sie während des Studiums in Berlin und Auslandaufenthalten wie etwa dem Aufbau der Zitadelle in Herat (Afghanistan) weiter ausbauen können. Die heutigen konkreten Aufgabenbereiche haben wir im Detail eher autodidaktisch erlernt, auch wenn wir eine gute Grundlage aus den verschiedenen Studiengängen hatten.

Kommt an jede Ihrer Uhren automatisch ein neues, individuelles Band oder gibt es Uhrenhersteller, die von Hause aus wirklich gute Bänder liefern?

Diese Frage muss jeder für sich beantworten. Bis jetzt ist an jede neue Uhr auch ein neues Band herangekommen, da ich gerne meine individuelle Vorstellung der Uhr und dazu gehört eben auch das Band am Handgelenk tragen möchte.

Die großen Marken verlangen beim Nachkauf „markeneigener“ Bänder oft Hunderte von Euros. Gerechtfertigt oder Geldmacherei?

Es gibt kaum Uhrenhersteller, die wirklich eigene Uhrenarmbänder herstellen. Von den „Großen der Branche“ ist mir keiner bekannt, der das macht. Die Uhrenarmbänder werden bei externen Firmen bestellt. Leider ist der Aufschlag für den eingestanzten Firmennamen extrem groß. Teilweise verkaufen Hersteller nur leicht abgeänderte Standardprodukte mit Herstellungskosten von ca. 10 Euro für über 200 Euro. Es verdienen viele „Hände“ mit bis das Band beim Endkunden landet, woraus sich dann so ein großer Unterschied ergibt. Ich würde den Kauf eines solchen Bandes fast nie empfehlen. Kleine Manufakturen, wie wir bieten für weniger Geld eine individuelle Herstellung auf Maß an. Rein objektiv erhält man das deutlich bessere Produkt für einen ähnlichen Preis. Fairerweise muss man hier erwähnen, dass das nur durch den „Direktvertrieb“ überhaupt möglich ist.

Gibt es Bänder von Mays Berlin bereits „serienmäßig“ bei einem Uhrenmodell ab Werk oder bleiben Ihre Produkte immer „aftermarket“.

Wir haben in der Vergangenheit solche Projekte mit kleinen Uhrenherstellern verwirklicht. Das Interesse und das Vertrauen der Uhrenhersteller zu bekommen ist ein gutes Gefühl und eine tolle Bestätigung für unsere Arbeit. Mays-Berlin möchte aktuell die Produktpalette für den Uhrenliebhaber und dem Liebhaber hochwertiger Lederprodukte erweitern und der kleine Hersteller bleiben, der auf die Wünsche des Kunden eingehen kann. Das ist durch ein Serienprodukt nicht möglich. Die Zukunft wird zeigen, ob und mit welchem Hersteller wir eventuell erneut eine „serienmäßige Zusammenarbeit“ starten.

Sie reden von „echter Handarbeit“. Jetzt mal ehrlich: Wie viel Maschine hilft bei echter Handarbeit heute?

Bei der Herstellung der Uhrenarmbänder verwenden wir keinerlei Maschinen. Wir arbeiten mit klassischem Sattlerwerkzeug. Leider missbrauchen manche Hersteller den Begriff „Handarbeit“ und bieten industrielle Produkte als „Handmade in Germany“ an und täuschen so den Kunden. Wir stechen selbst unsere Nahtlöcher noch klassisch mit der Ahle vor und nähen das Band mit klassischem Sattlerstich. Mit der Eröffnung des Showrooms in Berlin möchten wir jedem Kunden die Möglichkeit geben sich davon in Berlin selbst zu überzeugen.

Von der Bestellung bis zur Auslieferung – wie viele Stunden Arbeit stecken in einen Band von Mays?

In jedem Mays-Berlin Uhrenarmband stecken mindestens 5 Arbeitsstunden pure Handarbeit. Unsere Verkaufspreise richten sich immer nach Produktionsdauer und Materialpreis. Für unsere teuersten Armbänder brauchen wir inkl. Vor- und Nachbehandlung mehr als einen gesamten Arbeitstag. In Verbindung mit teuren oder seltenen Lederhäuten kann ein Uhrenarmband auch mal zwischen 249 und 289 Euro kosten.

Was ist Ihr Bestseller und warum?

Mays-Berlin arbeitet beim Leder immer mit besonderen Häuten. Meist verwenden wir sog. NOS Lederhäute. Teils verarbeiten wir 60 Jahre altes Leder in unserer Authentic Collection, sprich wir bieten immer nur Kleinserien an. Manchmal sind unsere Produkte dadurch sehr schnell ausverkauft. Es ist für jeden etwas dabei, ob man nun ein Vintage- , Haifisch- oder ein Krokodillederarmband sucht – völlig egal, wir versuchen für jeden DER Ansprechpartner zu sein.

Kann jedes Leder zu einem guten Uhrenband verarbeitet werden? Was eignet sich am besten, was geht gar nicht?

Nein, es sind nicht alle Leder für die Herstellung von Uhrenarmbändern geeignet. Es kommt immer auf den Einsatzzweck des späteren Uhrenarmbandes und letztendlich die Produktionsweise des Betriebes an. Ein industriell arbeitender Betrieb, welcher Uhrenarmbänder in hohen Stückzahlen produziert hat andere Ansprüche an sein Grundmaterial, als eine kleine Leder-Manufaktur, wie wir es sind.

Wo geht der Weg hin: Zu einer größeren Auswahl an Bändern oder wird es auch weitere Produkte rund um die Uhr und das Leder geben?

Wir erweitern unsere Palette aktuell in beide Richtungen. Seit Mitte letzten Jahres arbeiten wir an unserer „Newman Collection“, welche es sehr bald in Serie geben wird. Wir haben uns bei der Entwicklung der Serie auf die Bedürfnisse verschiedener Uhren und deren Look konzentriert. So wird es demnächst zusätzlich eine spezielle Serie für Fliegeruhren geben, sowie Leder-NATOBänder. Für den Uhrenfreund bieten wir ab Juni 2017 viele Produkte rund um die Uhr an. Kleinere Taschen, Rollmappen, Schließfachtaschen etc.

Handwerk meets Social Network. Ist handwerkliche Tradition ohne Online- Präsenz noch machbar?

Ich denke, dass es kaum Betriebe gibt, die heute ohne Online-Präsenz ruhigen Gewissens von einer guten wirtschaftlichen Führung sprechen können. Für Unternehmen wie Mays-Berlin, die sich in einer kleinen Nische bewegen ist  ohne Online-Shop kaum ein Überleben möglich. Unser Online-Shop bietet uns die Möglichkeit, unsere Produkte interessierten Kunden auf der ganzen Welt zu präsentieren. Es wird also immer eine gute Online-Präsenz von Mays-Berlin geben.

Berlin als Standort hat in den letzten Jahren eine unglaubliche Entwicklung genommen, sodass wir mit unserem Showroom im Herzen von Berlin auch den stationären Besuch ermöglichen. Wir bieten also zeitnah beides an – den Onlinehandel wie gewohnt und eben den stationären Handel.

Würden Sie keine Bänder herstellen, dann wären Sie jetzt:

Wahrscheinlich wäre ich für einen Automobilhersteller tätig, da ich meine Abschlussarbeit in diesem Bereich geschrieben habe. Meine Partnerin Anna ist studierte Restauratorin für historisches und archäologisches Kulturgut. Sie wäre wohl auf Grabungen unterwegs oder im Museum tätig.

Welches berufliche Ziel möchten Sie unbedingt noch erreichen?

Wir haben das Ziel, Mays-Berlin weiter als echte Leder-Manufaktur zu etablieren. Wir möchten beweisen, dass wir auch ohne „Halbwahrheiten“ und ohne „Tricks“ ehrliche Handarbeit aus Deutschland erfolgreich anbieten können.

Welche Passion, die nicht mit Leder zu tun hat begeistert Sie?

Bei mir ist es der Motorsport, v.a. im Bereich Motorrad Rennsport. Bei Anna ist es die Kunst und das Malen.

Noch irgendwelche berühmten letzten Worte?

„Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen“

Herzlichen Dank.

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*In der Reihe „Die Uhrenbeweger“ interviewe ich – meist per Fragebogen – Menschen, deren berufliches Leben eng mit dem Thema Uhr verbunden ist. Entscheider/innen aus der Uhren-Industrie und dem Uhren-Handel, Uhrmacher, Designer, Sammler und andere Verrückte.

Fragen und Antworten werden von mir unkommentiert veröffentlicht. Ich werde für keinerlei Leistungen im Rahmen der Veröffentlichung bezahlt, weder für die Abbildung von Produkten oder Marken, noch für die Verlinkung zu dem Unternehmen des Interview-Partners.

2 Comments

  1. Ludger Abeln sagt:

    Ich habe bereits mehrere Bänder von Mays und Anna machen lassen! Alle sind unglaublich gut verarbeitet, entwickeln eine eigene Tragepatina und leiern nicht aus! Außerdem fangen sie nicht an zu müffeln , wie ich es schon von anderen Billiganbietern gehört habe! Top-Produkte aus der Hauptstadt! Ich schwöre drauf!

  2. Robert Lau sagt:

    Schöner Artikel: hatte zwar schon häufiger von den Bändern von Mays-Berlin gelesen, kannte aber bisher nicht die Geschichte und die Gesichter dahinter. Da ich aktuell eine Uhr habe, für die kein Band von der Stange passen möchte, werde ich wohl eine Anfrage starten…

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