„De Ville“ – die unbekannte Omega.

 

omega-deville-coax-2jpgJeder namhafte Uhrenhersteller wird von der breiten Masse der Liebhaber mit einem, wenn er Glück hat auch zwei ganz bestimmten Modellen identifiziert. Diese Uhren sind markenprägend, bilden das Image des Herstellers. Und weil ich ein Fremdwort-Angeber bin: es sind die „Signature Watches“ der Manufakturen.

Die Rolex Submariner ist so eine symbolhafte Erscheinung. Die Omega Speedmaster oder die Breitling Navitimer. Daneben – und wesentlich seltener in der freien Wildbahn anzutreffen – gibt es die Serien, die  bei den meisten Uhrenfans mit einem „Watt? Die is von denen?“ kommentiert werden.

Oder fällt Ihnen bei dem Kronenbauer zuerst die „Cellini“ und bei Omega die „De Ville“ ein? Daytona und Seamaster ja, aber…wie hießen die nochmal? Eine „Transocean“ hat nur wenige Breitling typische Gesichtszüge und darf genau so unerkannt getragen werden wie „Portofino“ aus Schaffhausen.

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Die Omega De Ville kann aber auch lässig und ist auch zu Bluejeans eine perfekte Begleiterin

Es sind die Modelle der Geschmacksrichtung „edel und schick“, die das Markenpublikum jenseits (oder nach) der „Sporty“ ansprechen. Die klassischen Dresswatches, die sich unter doppeltem Hemdsärmelende mit dem Manschettenknopf vertragen müssen. Sie zeigen, dass der feine Herr (und die ebensolche Dame) der exklusiven Zweituhr frönt, die meist ohne Chronofunktion, aber dafür mit gehäusigem Edelmetall daher kommt.

Und sie werden meist eins: unterschätzt, da sie als bieder, einfach, wenn nicht sogar langweilig gelten. Und das völlig zu Unrecht, wie das Beispiel dieser wunderbaren Omega De Ville zeigt. Und einen langen Namen haben kann sie auch: „Omega De Ville Hour Vision Co-Axial Master Chronometer“. Nix hier mit einfach Speedmaster.

Das Gehäuse aus Edelstahl, das durch ein blaues Lederarmband am Handgelenk gehalten wird, umschließt ein ausgefallenes blaues Zifferblatt, das in zwei optisch voneinander abgesetzte Bereiche unterteilt ist und einen Eindruck von feiner Eleganz vermittelt. Die schlanken Zeiger und die römischen Ziffern bestehen aus 18 K Weißgold, und das Datum lässt sich in einem Fenster bei 3 Uhr ablesen.

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De Ville Tourbillon: 38,7 mm für den ganz großen Geldbeutel

Im Inneren verbirgt sich ein OMEGA Co-Axial Master Chronometer Kaliber 8900, ein innovatives Uhrwerk, das Magnetfeldern bis zu einer Stärke von 15.000 Gauss standhält. Ein antimagnetischer Chronometer mit Bodenglas und vorderseitiger blauen Lagune also. Das ist doch schon mal ganz schön viel für den feinen Zeitmesser. Die 41 Millimeter in der runden Breite machen die De Ville erwachsen und liegen nicht im aufkommenden Trend der etwas kleinere Edelticker.

Aber die eigentliche Schau – und das im wahrsten Sinne des Wortes – ist der Sonnenschliff auf dem zweiteiligen Zifferblatt. Was brauche ich sechs Zeiger, wenn ich Feuerwerk haben kann? Und das für „nur“ 5.600,- Euro. Fast schon bescheiden wenn man bedenkt, dass sich immer mehr Speedmaster preislich um und teilweise über der magischen 10k-Grenze bewegen.

Nun gut, das Spitzenmodell der De Ville Serie schafft es immerhin mit einem Tourbillon auf 595.000,- Euro. Allerdings nicht mit Bescheidenheit, sondern eher mit…sagen wir mal…Overstatement.

2 Comments

  1. Tony sagt:

    Ich habe die Omega DeVille CoAxial silber und schwarzem Ziffernband. Und bin sehr zufrieden damit, das Armband funkelt unglaublich stark (Silber/Speieglglanz) und ich bekomme viel Zuspruch dazu!

  2. So unbekannt ist die De Ville Serie nicht. Jedenfalls nicht bei mir. Ich hatte in den 80ern verschiedene. Das war die Zeit der modebewussten Popper. Seitenscheitel, Lacostehemd und, bei mir eben Omega De Ville. Die waren damals gar nicht so fürcherlich teuer. 995,- DM war ein typischer Listenpreis, wie ich einem alten Verkaufsanhänger (neudeutsch „hang tag“ omg) gerade entnehme. Quarz natürlich. Ich war jung und wusste es nicht besser. Mittlerweile besitzt die alle meine Frau, weil ich die kleinen Durchmesser nicht mehr tragen mag und das filigrane Design in stahl-gold Farbe heute schon beinahe affektiert wirkt. Vor allem die mit dem Diamantbesatz und an einem älteren Mann 😉

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